Sloweniendurchquerung

Ich auf dem Jakobsweg vor dem Nanons

Im Spätsommer 2022 ging es für uns auf den Jakobova Pot, den slowenischen Jakobsweg.

Es gibt zwei Routen des slowenischen Jakobwegs:
1. Von Kobilje im Norden (Nähe ungarische Grenze) nach Triest und
2. von Bregana (Nähe der kroatischen Grenze) nach Triest.

Aufgrund der leichten Anreise entschieden wir uns für den zweiten Weg, der Slowenien einmal komplett durchquert, weshalb ich auch gern von unserer Slowenien-Durchquerung spreche. Wir starteten in Zagreb. 

Warum Slowenien?

Ehrlich gesagt, ist es schon sehr lange her, dass der Trip geplant wurde. Das war 2019. Eigentlich wollten wir bereits 2020 nach Slowenien reisen, allerdings kam uns ein Virus dazwischen ;-).
Ich erinnere mich dunkel, dass wir auf jeden Fall pilgern gehen wollten und eine von uns hatte damals Bilder von Slowenien gesehen und daraufhin haben wir das Land in Erwägung gezogen hatten – wichtig war uns, keinen Pilger-Hotspot zu erwischen, sondern etwas Beschaulicheres. Wir fanden schnell heraus, dass es einen Jakobsweg in Slowenien gab und somit war die Sache schnell entschieden. Mit ein paar Recherchen planten wir die grobe Route – mehr allerdings nicht.

Ich war 2013 schonmal auf einem Jakobsweg: Damals ging es von Porto in Portugal nach Santiago de Compostela, dem klassischen Pilgerziel. Das waren ca. 250 Kilometer. Allerdings gibt es dort eine Pilger-Infrastruktur mit vielen Herbergen – derartiges gibt es in Slowenien nicht, weshalb klar, was, dass ein Zelt mit musste.

Die Route der Sloweniendurchquerung

Die komplette Route haben wir schließlich in 15 Tagen geschafft. Nicht einberechnet sind hier zwei Pausentage, die wir zusätzlich eingelegt haben, um etwas von Ljubljana, Bled und Postojna zu sehen. Des Weiteren haben wir uns am Ende 2 Tage Erholung in Triest gegönnt.

Die komplette Route:
Slowenien Jakobsweg Tag 1: Zagreb-Samobor
Slowenien Jakobsweg Tag 2: Samobor-Podbočje
Slowenien Jakobsweg Tag 3: Podbočje-Mali Ban
Slowenien Jakobweg Tag 4 – Mali Ban-Novo Mesto
Slowenien Jakobsweg Tag 5 – Novo Mesto-Vavta Vas
Slowenien Jakobsweg Tag 6: Vavta Vas-Knežja Vas
Slowenien Jakobsweg Tag 7: Knežja Vas-Kloster Stična
Slowenien Jakobsweg Tag 8: Kloster Stična-Magdalenska Gora
Slowenien Jakobsweg Tag 9 – Magdalenska Gora-Ljubljana
Slowenien Pausentag – Ausflug mit dem Bus nach Bled
Slowenien Jakobsweg Tag 10: Ljubljana-Vrhnika
Slowenien Jakobsweg Tag 11: Vrhinka-Logatech
Slowenien Jakobsweg Tag 12: Logatech-Zagon
Slowenien – Pausentag mit Grottenolmen
Slowenien Jakobsweg Tag 13: Zagon-Hruševje via Predjama
Slowenien Jakobsweg Tag 14: Hruševje-Pampa
Slowenien Jakobsweg Tag 15 – ITALIENISCHE GRENZE ERREICHT!
Slowenien Jakobsweg Tag 16 und 17 – 2 Tage in Triest

Fazit der Sloweniendurchquerung

Für viele ist Slowenien nur ein Durchreiseland auf dem Weg in den Sommerurlaub nach Kroatien, was eigentlich schade ist – denn auch Slowenien hat einiges zu bieten!

Ich bin jedenfalls sehr glücklich, dass unsere Wahl auf Slowenien fiel. Denn welches Land kann man schon binnen zwei Wochen durchqueren? (ja, ein paar gibt es schon, aber nicht viele). Slowenien ist etwa so groß wie Rheinland-Pfalz, da ist das schonmal machbar.

Was mir besonders gut gefallen hat: Slowenien ist so grün! Wer naturbelassene Wälder und menschenleere Pfade sucht, der ist hier richtig aufgehoben. Aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist Slowenien wahrlich grün, wurde 2016 zum ersten grünen Land der Welt erklärt.

Hügelig ist das Land allerdings auch. Es ging also jeden Tag bergauf und bergab, insbesondere an den heißen Tagen, an denen wir mit wenig Nahrung auskommen mussten, war das kräftezehrend.

Wir haben zugegebenermaßen jetzt nicht „die krassesten Landschaften“ auf dem Jakobsweg gesehen, dafür das Land von verschiedenen Seiten kennengelernt: Kleine, ursprüngliche Dörfer, grüne Wälder, Kleinstädte, die quirlige Hauptstadt, den Touri-Hotspot Postojna und schließlich die julischen Alpen.

Durch den Triglav-Nationalpark führte unsere Route leider nicht, aber der steht auf jeden Fall noch auf meiner Bucket-List.

Auf jeden Fall haben wir sehr viele nette Leute in Slowenien kennengelernt, die sehr herzlich zu uns waren.

Wenn ich Slowenien mit nur einem Adjektiv beschreiben sollte, wäre es „heimelig“. Es ist ein ruhiges Land, wo man wirklich mal abschalten kann. Selbst die Hauptstadt fühlt sich eher wie eine große Zusammenkunft von internationalen Freunden an.

Und das Land ist wahnsinnig modern. Nicht nur in Puncto Nachhaltigkeit. Auch die Digitalisierung betreffend, gab es keinerlei Beanstandungen. Wir hatten überall immer Internet – kein Vergleich zu meinem schlechten Netz in ländlichen Gebieten Mecklenburg-Vorpommerns oder Brandenburgs.

Wenn ihr das nächste Mal in Slowenien auf Durchreise seid: Plant doch ein paar Tage in Ljubljana, Novo Mesto, Bled, Postojna oder Predjama ein. Es lohnt sich!

 

 

 

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