Slowenien Jakobsweg Tag 15 – ITALIENISCHE GRENZE ERREICHT!

Slowenien Jakobsweg Tag 15 – Erreichen der italienischen Grenze

Wir standen wieder mit der aufgehenden Sonne auf, schließlich war unser Zelt vom großen Schotterweg aus bei Tageslicht viel zu gut sichtbar und es fuhren bereits einige „an uns vorbei“. Mittlerweile war es morgens richtig kalt, der Herbst bahnte sich an. Dafür schien die Sonne wieder und versprach ein guten Tag zu erschaffen – er würde sogar auf jeden Fall gut werden, denn heute sollten wir endlich Italien erreichen!

Ich auf der slowenisch-italienischen Grenze
Die Grenze. Mit zwei Beinen in zwei Ländern.

Nun ging es also den Berg, den wir gestern doch nicht mehr hoch gestiefelt waren, „hinauf“ und stellten fest, dass es eher ein Hügel war, der ziemlich schnell zu einem ebeneren, breiteren Weg führte. Links und rechts waren weitläufige Wiesen, eine davon lud uns zu einer Frühstückspause ein. Danach fieberte ich der italienischen Grenze entgegen, deren Verlaufsstreifen ich nur in der App komoot sah, ansonsten deutete nichts darauf hin, dass wir bald ein anderes Land betraten.

Als wir endlich an der Grenze angekommen waren, gingen wir grinsend über den Streifen und machten natürlich Fotos – obwohl keine Grenze im physischen Sinne existierte. In der Ferne konnten wir auf einem Hügel eine Kirche stehen sehen und ich befürchtete, dass es jene sein sollte, zu der wir hin wollten, um den letzten slowenischen Stempel zu ergattern. „Befürchtete“, weil es eben bedeutete, dass es wieder steil wird. Also nochmal alle Kraft zusammenreißen und hoch stiefeln. Aber es sollte sich lohnen! Der Ausblick war herrlich. Endlich konnte man das Meer richtig sehen. Außerdem konnten wir hier unsere Flaschen nochmal auffüllen, wenngleich ich mir nicht sicher war, ob auch hier das Leitungswasser immer noch trinkbar war.

Richtung Inland konnte man auf das saftig grüne Slowenien blicken, umrahmt vom Nanos.


Endlich am Ziel: Camping Obelisco

Der Rest des Weges hingegen erwies sich als äußerst unschön. Es ging kilometerlang nur noch an der Straße bis wir endlich Opicina erreichten. Opicina durchquert, kamen wir endlich an den Campingplatz Obelisco, den wir am vormittag per Mail bei „Dennis“ gebucht hatten. Dennis empfing uns sehr herzlich und sagte uns, wo wir das Zelt aufschlagen könnten. Der Campingplatz liegt oberhalb von Triest und eignet sich super für Freunde des „Old School Campings“, wie Dennis es nannte. Tatsächlich war hier irgendwie die Zeit stehen geblieben, wir hätten uns wohl auch in den 80ern befinden können. Von der Plattform vor dem Eingang hatte man einen wunderschönen Ausblick auf Triest. Wer in Triest ist und ein Auto zur Verfügung hat oder eh in Opicina ist, sollte unbedingt einmal auf die Plattform vor dem Campingplatz kommen, nur um den Ausblick über die Stadt zu genießen. Auch Freunde von Lost Places können diesen Ort besuchen – wenige Meter vom Campingplatz entfernt, steht nämlich ein verfallenes Hotel, das Park Hotel Obelisco.

Auf dem uns zugewiesenen Zeltplatz stand bereits ein Zelt. Der kieselige Grund eignete sich nicht so gut für die Heringe, aber wir fanden schließlich eine Lösung, indem wir die Schnüre mit Steinen beschwerten.

Ausblick auf Triest
Ausblick auf Triest

Zwischen Siesta und türkischem Tee

Da die Pizzaria des Campingplatzes natürlich Siesta hatte, gingen wir, nachdem wir geduscht hatten und alles aufgebaut und verstaut hatten, wieder nach Opicina, um unsere knurrenden Mägen zu füllen. Leider hatte nicht nur das Restaurant vom Campingplatz Siesta…Wir liefen schließlich zu einem Kebab-Laden, deren Tür ich aufdrückte und dabei übersah, dass ein Mülleimer vor die Tür worden war (Siesta!). Der Mann im Laden war aber nicht böse, sondern sagte, er könne uns Falaffel machen und fragte wo wir herkamen. Es stellte sich heraus, dass er etwas deutsch sprach, da seine Familie in Deutschland lebte und er zwischenzeitlich auch. Er selbst kam aus der Türkei, lebte derzeit aber hier in Italien. Als wir draußen aßen, setzte er sich etwas zu uns, allerdings nicht auf eine aufdringliche Art. Es gab sogar gratis Pommes und türkischen Tee für uns. War eine gute „Wahl“ hierhin zu gehen 😋. Er erzählte, dass er auch wieder nach Deutschland wolle, sein Visum aber abgelaufen sei.


Anstoßen aufs Ziel

Nach dem Essen machten wir einen etwas größeren Einkauf, schließlich mussten wir die Sachen nur noch zum Zeltplatz schleppen. Wir gönnten uns ein Wegbier und auf dem Campingplatz ließen wir gemütlich den Tag ausklingen, tranken zwei Flaschen Wein (die wir uns verdient hatten, mittlerweile hatten wir über 300 Kilometer auf der Uhr!) und schon war die Kälte nicht mehr ganz so schlimm. Eventuell wurden wir etwas zu heiter für unsere Nachbarn (sorry!), wobei wir gar nicht wussten, ob die im Zelt waren oder nicht. Aber hey, wir hatten gerade zwei Wochen lang Slowenien durchquert, da darf auch mal ein bisschen gefeiert werden.

Das offizielle Ende des slowenischen Jakobsweges soll übrigens eine Kirche in Triest sein. Selbstverständlich sollte das morgen noch abgewandert werden – nur eben ohne drückende Rucksäcke.

Kurz-Übersicht Slowenien Jakobsweg Tag 15

Schlafplatz⛺️/Kosten: Camping Obelisco/6 Euro pP/Nacht und 4,50/Zelt pro Nacht
Essen 🍔: Falafel in Opicina
Wetter☀️: spätsommerlich warm
Kilometer 👣: 19,7: Supermarktsnacks

 

Komoot-Route Tag 15

Slowenien-Jakobsweg Tag 15

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