Durch den Karst nach Postojna
Tag 13 des slowenischen Jakobsweges! Auch in Logatech hatten wir für sieben Euro pro Person ein Frühstück dazu gebucht. Ein Fehler, wie sich nun herausstellte. Es gab kein Buffet (es hätte sich wohl nicht gelohnt, im Frühstücksraum waren nur noch zwei weitere Leute). Das Frühstück war fleisch- und käselastig, weshalb ich nur Weißbrot mit Marmelade aß. Naja, wir hätten vielleicht ankündigen sollen, wie wir essen. Daher machten wir uns nichts draus und genossen, dass es Kaffee gab.
Zeitig nach dem Frühstück zogen wir weiter. Im Ort konnten wir an einigen Stellen beobachten, wie der Fluss übergetreten war. Nach wie vor regnete es, allerdings nicht mehr viel. Der Weg führte uns heute wieder in den Wald und mittlerweile hatten wir die Karstlandschaft erreicht. Überall lugten die Karststeine aus der Erde, das war mal etwas Abwechslung in der Landschaft.
Wieder aus dem Wald herausgekommen, wanderten wir einen geschotterten Wirtschaftsweg entlang, der jedoch von einer rieeesigen Pfütze blockiert wurde. Es gab keine Ausweichmöglichkeit, also mussten wir mitten durch. Die Pfütze war aber nicht nur breit und lang, sondern auch tief. Die Schuhe waren ja eh noch nass, allerdings ging uns das Wasser an der tiefsten Stelle der Pfütze bis zum Oberschenkel. Mit den Stöcken konnte man sich langsam voran tasten und irgendwie hatte es auch was, durch so eine riesige Pfütze zu latschen.
Eine Mittagspause legten wir bei einer Schafweide ein. Es war total süß, wie uns die Herde freudig entgegen galoppierte. Nach der Pause lag sehr viel asphaltierte Strecke vor uns, die Straßen führten uns durch vereinzelte Dörfchen, der Weg war unspektakulär. Aber in der Ferne wurde irgendwann eine riesige, wunderschöne Bergkette sichtbar. Es handelte sich um den Nanos, der den julischen Alpen zugehörig ist.
Am Nachmittag holten wir uns auch noch einen Stempel in Studeno.
Einsam vor der Unterkunft
Wir waren unschlüssig, ob wir einen Campingplatz buchen sollten oder eine Unterkunft. Es war immer noch regnerisch und die Nacht sollte kalt werden. Aber es war gar nicht so leicht eine Unterkunft zu finden, in Postojna war alles ausgebucht. Postojna ist schließlich auch einer der Hotspots in Slowenien, da hier die berühmte Höhlen von Postojna stehen.
Meine Erkältung machte mir zu schaffen und mein Körper verlangte nach mehr Erholung als die Tage zuvor. Daher buchten wir schließlich eine Pension in Zagon, etwas abgelegener, etwa 45 Gehminuten von Postojna entfernt. Um diese zu erreichen, mussten wir den Jakobova Pot verlassen und Maps anstellen. Maps zeigte sich sehr unzuverlässig, führte uns kreuz und quer durch einen Wald, bergab und wieder bergauf.
Irgendwann hatten wir endlich die Straße erreicht und fanden schnell die Unterkunft vor. Allerdings waren wir weit hinter unser angegebenen Check In Zeit und niemand war da. Wenigstens zeigte sich die Sonne zum Abend nochmal. Ich rief schließlich die bei Booking.com angegebene Nummer an und es meldete sich eine Frau, die jedoch kaum Englisch sprach. Ich verstand aber, dass sie gleich kommen wolle. Nach kurzer Zeit traf sie auch ein, eine ältere Dame. Sie redete mit uns auf slowenisch, obwohl wir nichts verstanden. Wir hatten ja bereits öfter festgestellt, dass die Menschen, die kein Englisch sprachen (die in der Minderheit waren), einfach weiter auf slowenisch quasselten, obwohl wir fast kein Wort verstanden.
Wir bekamen ein Zimmer, bezahlt werden sollte am nächsten Tag, in bar. Bargeld hatten wir keines mehr, weshalb wir zur Bank mussten. Das bedeutete, dass wir noch heute nach Postojna kommen mussten. Natürlich waren wir auch wieder sehr hungrig. Allerdings fühlte ich mich absolut schwach, meine Erkältung setzte mir immer mehr zu und ich wollte keinen Schritt mehr tun. Daher riefen wir das zweite Mal in diesem Urlaub ein Taxi. Die Fahrt war allerdings sehr viel günstiger als in Novo Mesto, so dass wir direkt eine Rückfahrt „buchten“. Der Fahrer war sehr nett und sprach etwas englisch, so dass wir uns gut unterhalten konnten.
„Sauer Würziges Huhu“
In Postojna angekommen, ging es zunächst zum Bankautomaten und danach endlich zum essen. Wir fanden ein chinesisches Restaurant vor, was uns sehr zusagte. Über die Speisekarte mussten wir uns allerdings etwas beömmeln. Sie war auf slowenisch, englisch, italienisch und deutsch gedruckt – was natürlich total toll war, allerdings gab es unterhaltsame Übersetzungsfehler. Vielleicht sind wir auch einfach kindisch drauf. Das Essen war jedenfalls super lecker und tat an diesem Abend mal wieder richtig gut.
Nach der Mahlzeit liefen wir noch zum Supermarkt für ein paar Vorräte und dann ging es mit dem Taxi wieder zur Unterkunft, die, wie wir herausfanden, leider unbeheizt war, was bei der bevorstehenden Nacht (es waren 4 Grad angesagt) kalt werden sollte. Dennoch war ich froh, mich in einem Bett etwas auskurieren zu können. Da wir wieder deutsches Fernsehen empfingen, wurde zum Ausklang des Tages das Finale von Legomasters geschaut.
Kurz-Übersicht Tag 12
Schlafplatz⛺️/Kosten: Rooms Zagon/50/2P Essen 🍔: Chinese Wetter☀️: trockener als die letzten Tage, aber bis nachmittags bewölkt Kilometer 👣: 26 |
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